• • • • • • • 'Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?' , lässt Bertolt Brecht den Mackie Messer in seiner 'Dreigroschenoper' fragen. Bei kaum einem anderen Delikt können die Täter nach einem gelungenen Coup auf so viel Respekt hoffen, wie nach einem Einbruch in eine. Hier werde keinem Menschen geschadet, sondern die Bank als Institution von und Macht angegriffen, so Klaus Schönberger, Herausgeber des Buches 'Vabanque' zur Geschichte des Bankraubs. Umgangssprachlich versteht man unter Bankraub nicht nur den Überfall, sondern auch den Einbruch in eine Bank – obwohl das Wort Raub eigentlich den Einsatz oder die Androhung von Gewalt umfasst. Das Phänomen Bankraub spricht ein breites Publikum an. Rückblick 2005: Werner Kreye sitzt an seinem 59. Geburtstag mit Freunden, seiner Frau Helga und seinem Sohn Martin Kreye im Vereinslokal. Alle Infos zum Film Harter Brocken: Der Bankraub (2017): Für den dritten Film der Krimi-Reihe Harter Brocken, Der Bankraub, schlüpft Aljoscha Stadelmann. 2008: Der verzweifelte Martin Kreye fährt am helllichten Tag vor einem Bürogebäude mit seinem Auto in voller Absicht auf den Chefbanker Draeger zu. Davon zeugen unter anderem die große Aufmerksamkeit in der Medien-Berichterstattung und die mitunter verklärende Mythenbildung in Kino oder Literatur. Prominente Bankräuber wie die Brüder Sass oder das Liebes- und Gangsterpärchen Bonnie und Clyde stiegen schon zu Lebzeiten zu einem Mythos auf und waren absolut medientauglich. Überfälle von in der vorindustriellen Zeit gab es schon bevor der Bankraub Ende des 19. Jahrhunderts als Phänomen in Erscheinung trat. Sie waren jedoch mehr Ausdruck sozialer Rebellion. Mit dem Bankraub moderner Prägung verbinden sich lang gehegte Wünsche: der Wunsch nach dem schnellen Geld und damit verbunden der Traum vom sozialen Aufstieg. Das Phänomen Bankraub hatte seinen Ausgangspunkt in den Vereinigten Staaten von Amerika. Schattenseiten Von Bitcoin, Ether & Co.: Toppt 2018 Das 'Jahr Der Virtuellen Bankräuber'?Entscheidend für seine Entstehung waren Voraussetzungen, die in den USA, im Gegensatz zu Europa, schon Mitte des 19. Jahrhunderts gegeben waren: ein wenig kontrollierbarer öffentlicher Raum und eine relativ durchlässige Gesellschaftsstruktur. Für US-Bürger bestand zum Beispiel keine Pflicht, die eigene Identität durch einen Personalausweis zu belegen oder einen festen Wohnsitz vorzuweisen. Zum anderen waren das ein gut ausgebautes Netz von Geldinstituten, die Einführung von Papiergeld und der Durchbruch des Autos als Fortbewegungsmittel. Nach dem gegen Ende des 19. Jahrhunderts erlebten Vorläufer des Bankraubs eine erste Blütezeit. Das waren Überfälle auf Postkutschen und Eisenbahnzüge in der Weite des. Im Gegensatz zu Europa gab es in den USA schon relativ früh Geldscheine kleiner Summen für den täglichen Zahlungsverkehr – keine lästigen schweren Münzen mehr, das Abtransportieren der Beute wurde enorm erleichtert. Es war die Zeit der Revolverhelden wie Jesse James und seiner Bande. Wer mit der Postkutsche reiste, lebte gefährlich Nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) boomte, dank des Fliegengewichts von Geldscheinen, eine neue Variante des Bankraubs: die Tresorknackerei, angesiedelt in den Großstädten, überwiegend in. Im Gegensatz zu den Überfällen der Revolverhelden des Wilden Westens setzten Tresoreinbrüche ein gewisses handwerkliches Geschick voraus. Der Typ des Gentleman-Gangsters wurde zum amerikanischen Exportartikel. Die Herren – allen voran der 'Napoleon der Unterwelt' Adam Worth – reisten nach Frankreich und England, arbeiteten in und. Allein das wilhelminisch-autoritäre Deutschland ließen sie aus. Kein Markenschutz: 'Fack Ju Göhte' Verstößt Gegen Gute SittenHier wurde der Bankraub erst in den 1920er Jahren als Delikt relevant. Nach dem Vorbild amerikanischer Safeknacker arbeiteten die Brüder Franz und Erich Sass, als sie im Jahr 1929 den Tresor der Disconto-Gesellschaft in mit viel Geschick knackten und ausraubten. Ben Becker und Jürgen Vogel als Sass-Brüder Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten die Geschäftsbanken ein weit verzweigtes Filialnetz auf, der Überfall auf die Ein-Mann-Zweigstelle wurde zum 'Deutschen Volkssport', wie es 1970 in einer kriminalistischen Studie hieß. In der Bundesrepublik Deutschland verzehnfachte sich die Zahl der erfassten Überfälle innerhalb weniger Jahre: Zählte man 1962 bundesweit 53 Fälle, waren es 1966 bereits 389. In den USA gab es zwischen 1967 und 1973 jährlich bis zu 2600 Delikte, die der Kategorie Banküberfall zugerechnet wurden – auch pro Kopf der Bevölkerung mehr als in Deutschland. Im Gegensatz zu den Tresorknackern vergangener Tage waren jetzt überwiegend Amateure am Werk, die meist nach einem Schema vorgingen: Hineinrennen, Geld geben lassen und weglaufen. Die Verwendung von Panzerglas für die Kassierer-Häuschen wurde Pflicht, und die Installation von Videokameras zur Überwachung der Bankschalter und zur Abschreckung setzte trotz Datenschutz-Bedenken ein. Panzerglas soll Bankangestellte vor Schüssen schützen Die 1970er Jahre waren auch die Zeit des politisch motivierten Bankraubs. Nach dem Vorbild der Tupamaros in Uruguay führten radikale Organisationen wie die, Bewegung 2. Juni oder die Roten Brigaden in Italien sogenannte 'Enteignungsaktionen' durch, die sie als revolutionären Akt und Teil des Kampfes um soziale Gerechtigkeit verstanden. Banküberfälle waren das Mittel der Wahl gegen die chronische Unterfinanzierung ihrer Aktivitäten.
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February 2019
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